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Burgengruppe Jochenstein

Riedl, Markt Untergriesbach, Landkreis Passau, Niederbayern
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Geschichte


1222 wird (Alt-)Jochenstein zum ersten Mal genannt, aber wegen Platzmangels wohl schon gegen 1300 zugunsten der Burg Neujochenstein aufgegeben, die nur wenige hundert Meter entfernt liegt. Ihr Besitzer Eberwein von Jochenstein räumt in der Urkunde von 1299 dem Bischof Wernhard von Passau weitgehende Zugangsrechte zu beiden Burgen ein. 1310 verkauft er sie endgültig. Der Bischof setzt noch bis ins 16. Jahrhundert Pfleger ein, danach wird auch Neujochenstein aufgegeben und verfällt schnell.



Burgruine Altjochenstein




Beschreibung


 
Grundriss
Zwei tiefe Halsgräben setzen den schmalen Sporn, auf dem die Burg platziert ist, vom Bergplateau ab. Zwischen ihnen befindet sich ein kleines flaches Areal, das als Vorburg diente.

Die Kleinburg besteht nur aus einem massiven Wohnturm, von dem sich hauptsächlich die Ostmauer erhalten hat. Der Turm ist aus Bruchsteinen gebaut und mit einseitig behauenen, großen Bruchsteinen verschalt. Die Mauern sind bis zu drei Meter stark und noch bis 8 m Höhe erhalten. Der Innenraum des Turms ist gut sichtbar in zwei rechteckige Hälften unterteilt, die durch einen rundbogigen Durchgang verbunden sind. Die Wohnfläche war gering, Platz für Zubauten fehlte.

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Mehrere Löcher in der Verschalung zeigen deutlich, dass die Ruine als Steinbruch benutzt wurde.
 


Mauer Innenseite


 


 


Wohnturm Details innen


 


 


Burgruine Neujochenstein

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Beschreibung


 
Grundriss
Von der kleinen Burg ist nur die Ruine des Bergfrieds übrig. Er ist aus kleinen Bruchsteinen erbaut, innen und außen haben sich Putzreste erhalten. Am ca. 20 m hohen Eckmauerrest lässt sich der 5-stöckige Aufbau deutlich ablesen. Mit jedem Stockwerk springt die Mauer innen ein bißchen zurück, was eine Auflage für die Deckenbalken schafft. Ganz oben hat sich ein Dachbalken aus Eiche erhalten - eine dendrochronologische Untersuchung lässt auf einen Bau um 1350 schließen.

Bei Grabungen konnte auch eine Ringmauer nachgeweisen werden. Die Kleinburg war außerdem von einem umlaufenden Graben umgeben, der das Areal vom Bergplateau abtrennt.
 
 


Bergfried mit Burggraben




Wissenswertes


 
Die Burgruinen sind selbst ist nicht sehr spektakulär, aber die Wanderung vom Ort Jochenstein im Donautal ist auf jeden Fall sehenswert. Sie führt über den "Schmugglerweg" vorbei an der Ruine der Leithenmühle, die zum Burggut gehörte.
 

Karte


 

Skalierbare Karte auf openstreetmap.de:
http://www.openstreetmap.de/karte.html?zoom=14&lat=48.51857&lon=13.73016&layers=B000TT


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*Bewertung: schön gelegen, aber wenig erhalten
 
Weitere Informationen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ruine_Altjochenstein
http://de.wikipedia.org/wiki/Burgruine_Neujochenstein
http://regiowiki.pnp.de/index.php/Burgruine_Neujochenstein
http://www.burgenwelt.de

Literatur: Friedrich Wilhelm Krahe, Burgen des Deutschen Mittelalters, S. 70.

Erstellt 12/2009