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Schloss Blutenburg

Stadt München
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Blutenburg

Geschichte


 
Kartenausschnitt bei Apian 1568
Die "Plüdenburg" wird 1432 zum ersten Mal erwähnt, als der oberbayrische Herzog Albrecht III. hier eine Urkunde ausstellt. Er war es auch, der die bestehende Burg kurz zuvor zu einem wohnlichen Landsitz ausgebaut hatte - um seine bürgerliche Geliebte Agnes Bernauer ungestört treffen zu können.

Die Heirat eines erbberechtigten Herzogssohnes mit einer Baderstochter war im Mittelalter ein unglaublicher Skandal, der ein böses Ende nahm: Albrechts Vater Ernst ließ Agnes als Hexe bei Straubing in der Donau ertränken, weil er um die Erbfolge fürchtete - ein Sohn der Augsburger Baderstochter wäre von konkurrierenden Herrschern nicht als Thronfolger anerkannt worden und Krieg die sichere Folge gewesen. Albrecht wollte sich erst an seinem Vater für die Untat rächen, versöhnte sich aber später mit ihm, heiratete wieder und bekam dann doch noch drei legitime Thronfolger.

Einer davon, Herzog Sigismund, benutzte die Blutenburg als Rückzugspunkt, nachdem sein jüngerer Bruder Albrecht IV. ihn 1467 aus dem Amt gedrängt hatte. Sigismund ließ 1488 die prächtig ausgestattete Kapelle erbauen. In den folgenden Jahrhunderten ist die Blutenburg nur noch ein unwichtiges Jagd- und Landschloss, wird aber weiter ausgebaut. Im 18. Jahrhundert bringen die Wittelsbacher Kurfürsten hier ihre Konkubinen unter, später Alterssitz von Klosterschwestern, dann steht sie leer und verfällt. Ab 1974 saniert der Schlossverein die Blutenburg, die seit 1983 Sitz der Internationalen Jugendbibliothek ist.
 

Beschreibung


 
Grundriss um 1590
Die Blutenburg ist ein spätgotisches Wasserschloss der Wittelsbacher, das möglicherweise über einer Vorgängerburg aus dem 13. Jahrhundert erbaut ist. Sie wird von der Würm umflossen und ist von einer Ringmauer mit mehreckigen Mauertürmen umgeben. Einst wurden Vor- und Hauptburg durch einen Wassergraben getrennt, wie auf dem Grundriss und der historischen Abbildung zu sehen ist. Bemerkenswert ist heute vor allem die Kapelle, die fast komplett in mittelalterlichem Erhaltungszustand ist. Der idyllische Biergarten im Schlosshof und ein Spaziergang im nahen Park machen einen Ausflug vor allem für Münchner lohnenswert.


Historische Abbildung


 

Kapelle


 

Tor


 

Hauptburg


 

Karte


 

Skalierbare Karte auf openstreetmap.de:
http://openstreetmap.de/karte.html?zoom=14&lat=48.15902&lon=11.46975&layers=B000TT



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*** Bewertung: Schön gelegenes, gut erhaltenes, spätgotisches Schloss
 
Literatur:
F.W. Krahe: Burgen des deutschen Mittelalters
Michael Weithmann: Ritter und Burgen in Oberbayern

Weitere Informationen:
http://de.wikipedia.org/wiki/schloss_Blutenburg
http://www.blutenburg.de

Erstellt 11/2009.