Burggruppe Hals / Reschenstein
(Passau, Niederbayern)
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Lage und Zugänglichkeit
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Die beeindruckende Burgruine Hals liegt auf einem schmalen Sporn über der Ilz nahe Passau. Das Gelände ist in Privatbesitz und nicht zugänglich. Ab und zu werden Führungen veranstaltet, näheres dazu unter http://www.stadtfuchs-passau.de/.
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Geschichte |
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Schon 1072 wird ein Geschlecht von Hals erwähnt, 1112 auch eine Burg genannt, die sich mittlerweile im Besitz der Palsenze aus dem heute oberösterreichischen Eferding befindet. Nach dem Tod Baldemars de Palsenze auf dem dritten Kreuzzug geht die Burg an den edelfreien Adalbert de Chambe bei Ortenburg, der eine Schwester Baldemars geheiratet hatte. Die Ritter verwickeln sich mit den Grafen von Bogen und dem Passauer Bischof immer wieder in blutige Fehden, die für die Halser meistens nicht gut ausgehen, sie gelangen sogar in die Reichsacht.
1280 wendet sich das Blatt, als König Rudolf von Habsburg die Halser zu Grafen erhebt - eine Belohnung für treue Dienste im Kampf gegen den böhmischen König. Die Halser Grafen bauen ihre Stellung in der Folge konsequent aus. Unter anderem gehörten die nahe Burg Reschenstein, Rathmannsdorf, Fürstenstein und Osterhofen zu ihrem Besitz - ein stetiger Stachel im Fleisch des Passauer Hochstifts.
1375 starb mit Leopold der letzte Graf von Hals, seine Besitzungen gingen an den Landgrafen Johann von Leuchtenberg. Er war ein mächtiger Mann seiner Zeit: Hofrichter bei Kaiser Karl IV., bayerischer Stadthalter in Straubing und Hofmarschall des Passauer Bischofs. Ab 1377 lässt er in Hals sogar seine eigene Währung prägen, den Halser Pfennig - die Münzen waren später wegen ihres geringen Silbergehalts berüchtigt.
 Um 1400 geraten die Leuchtenberger in finanzielle und politische Schwierigkeiten und verkaufen nach und nach ihre Besitzungen. Die Burg Hals erwerben 1517 die Wittelsbacher Herzöge, nach einem Brand auf der Burg im Jahr 1622 lassen sie bald einen komfortableren Pflegersitz im Tal bauen. Nach dem Abtragen der Dächer 1742 rascher Verfall und Nutzung als Steinbruch, heute in Privatbesitz.
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Beschreibung
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Der schmale Felssporn wird links und rechts von einer doppelten Flussschleife der Ilz umflossen, daher der Name "Hals". Er erschließt sich durch einen steilen, straßenartigen Gang von Süden her, der früher durch mehrere Tore führte. Ganz vorne lag links davon die Burgkirche St. Georg, die nach mehreren Bränden verlegt und mit Wohnhäusern überbaut wurde. Zwei Vorwerke sind noch zu sehen, auch sie sind teils mit modernen Gebäuden überbaut, welche alte Burg-Teile integrieren. Der Zugang zur ersten Vorburg wurde durch einen hohen quadratischen Turm geschützt, der heute als Stumpf mit Krüppel-Walmdach noch erhalten ist. Dahinter riegelt ein modernes Gebäude mit daneben liegendem Torbau den Zugang zur zweiten Vorburg ab. Beide sind aus Bruchsteinen erbaut.
Der Weg führt durch das Tor weiter hinauf zum zweiten Vorwerk, es liegt noch einmal eine deutliche Stufe höher und wird durch eine halbrunde Bastion nach Westen geschützt. Direkt vor dem Zugang wurden moderne Wohnhäuser eingebaut, die sich links an die Ringmauer anschließen.
Der staffelartige Aufbau der Kernburg mit zwei Höfen erinnert an die Burgruine Kürnberg, die aber deutlich mehr Platz einnimmt. Ein Torturm bildete den Zugang in den ersten Hof, zusätzlich war ein quadratischer Eckturm westlich an der Ringmauer verbaut. Ein kleiner Durchgang durch die zweite Ringmauer führt in den Hof direkt neben dem hohen Wohnbau. Der Bergfried oder Wohnturm schließt ganz hinten daran an, er war unten in eine breite Schildmauer eingebunden, die sich gegen den doppelten Hals-Graben am Nordende wendet. Er maß knapp 8 mal 8 Meter. Heute steht von ihm nur die Nordostecke noch in einiger Höhe.
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Historische Darstellung von Donauer 1586
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Bergfriedecke mit Kernburg
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Turm der Vorburg und Weg zum ersten Tor
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Erste Vorburg mit Torbau und Turmstumpf
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Gesamtansicht
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Burgruine Hals im Winter
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Burg Reschenstein
(Passau, Niederbayern)
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Beschreibung und Geschichte
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Die einzigartige Lage an der Ilz lädt zu einer schönen Wanderung ein: zur Burg Reschenstein auf der anderen Seite der Ilzschleife. Der Weg führt am Fluss entlang und dann über eine Brücke durch einen Tunnel, der für die Holztrift in den Fels gesprengt wurde.
Reschenstein oder Burg "Hinterhals" ist eine Kleinburg aus Bergfried und Palas wurde erst 1384 als Vorwerk der Burg Hals erstmals erwähnt. Später gehörte sie eine Zeit lang dem Bischof von Passau, dann ging sie an Bayern. Sie wurde früh verlassen und verfiel. 1907 kaufte Franz Stockbauer, Gründer der Löwenbrauerei, die Ruine und ließ sie zum Landsitz ausbauen - was vom originalen Baubestand überhaupt blieb, ist unklar. Weithin sichtbar ist vor allem der Bergfried mit flachem Pyramidendach am Zugang, er besteht aus Bruchsteinen mit Eckquadern. Heute ist die Burg in Privatbesitz und nicht zugänglich.
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Karte Bayernatlas
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