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Kornburg / Rieterschloss

Stadt Nürnberg, Mittelfranken
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Geschichte


Kartenausschnitt bei ApianCunradus de Churnburg wird 1236 genannt, er ist Reichsministeriale, die Burg taucht erst 1288 in Urkunden auf. Konrad hatte enge Beziehungen zu Burggraf Friedrich II. von Nürnberg, der ihm auch Güter verlieh, unter anderem einen einträglichen Sandsteinbruch, aus dem Mahlsteine für Mühlen gewonnen wurden. Diese hießen mittelhochdeutsch "Kürn" (präsent in zahlreichen Burg- und Ortsnamen), daher der Name der Burg. 1388 wird sie im Städtekrieg von den Nürnbergen zerstört, aber von Stephan von Kornburg wieder aufgebaut.

1402 stirbt die Kornburger Linie im Mannesstamm aus, deshalb erbt Katharina von Hohenfels (geborene von Kornburg). 1422 durch Heirat an Hans von Seckendorff zu Dettelsau. Wegen Streitigkeiten mit der Reichsstadt verkauft sein Sohn Georg 1447 an den aufstrebenden Nürnberger Patrizier Peter Rieter. Die Burg wurde in den Markgräflerkriegen 1449, 1552 und 1632 im Dreißigjährigen Krieg zerstört, aber von den Rietern zu Kornburg immer wieder in Stand gesetzt und zum Schloss ausgebaut.

Die Familie bleibt dort bis 1753 präsent, danach erbt das Nürnberger Heiliggeist-Spital. Seitdem Verfall der Anlage, was sich nach der Privatisierung 1803 noch beschleunigt. 1817 stürzt der große Wohnturm ein. Erst als der Nürnberger Maler Nüsslein 1922 kauft, wird das Burgschloss gerettet - aber von ihm nach eigenen Vorstellungen rekonstruiert und als Galerie genutzt. Heute In Privatbesitz. Das Heimatmuseum in der Burg musste 2019 schließen. Es gibt Ferienwohnungen auf der Burg zu mieten.
 

Beschreibung


Grundriss Die kleine, rundeckige Anlage mit rechteckigem Innenhof ist auf einem Sandsteinfelsen erbaut und von einem tiefen, runden Burggraben umgeben, der früher mit Wasser gefüllt war. Von der mittelalterlichen Burg stammt der Stumpf des großen Wohnturms aus Sandsteinquadern, der früher eine beeindruckende Höhe gehabt haben muss, wie in den historischen Abbildungen unten zu sehen ist. Nach dem Einsturz wurde er bis zur Traufhöhe des Daches abgetragen. Auch die äußeren, unteren Teile der Ringmauer aus Bruchsteinen könnten noch aus der Erbauungszeit im 13. Jh. stammen.

Die aufgesetzten Wohngebäude sind großteils aus dem 17. Jahrhundert, genau wie es das Rieter-Wappen mit der doppelschwänzigen Nixe über dem Tor anzeigt. Die oberen Stockwerke des Turms und das Innere der Wohngebäude wurden 1922 rekonstruiert, auf einer Fotoaufnahme von 1894 ist von einem Turm noch nichts zu sehen. Die äußere Erscheinung wirkt heute trotzdem sehr stimmig. Südlich vorgelagert ist ein u-förmiger Wirtschaftshof, der noch gut zu erkennen ist.
 

Historische Grafiken 17. und 18. Jahrhundert



 

Tor





Wappen der Rieter und Löffelholz



 

Rekonstruierter Wohnturm



 

Ansicht von Westen



 

Rückseite



 

Wirtschaftshof im Süden



 


Karte Bayernatlas



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*Bewertung: sehr schöne, zu großen Teilen rekonstruierte Schlossburg, leider innen nicht zugänglich
 
Weitere Informationen:
Rieterschloss unter Kornburg/Sehenswürdigkeiten auf wikipedia.de
Kornburg auf http://www.herrensitze.com

Erstellt 3/2009, akt. 1/2025.