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Burgruine Winzer / Schloss Oberwinzer

Landkreis Deggendorf, Niederbayern
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Geschichte


Karte von Apian 1568
Die Burg entstand auf Gebiet des Bamberger Bischofs, der schon um 1009 einen Ministerialen mit der Burg belehnte. 1190 wird sie als Reichslehen genannt und ist dann im Besitz des Grafen von Bogen, Sulzbach und Ortenburg. Sie wurde 1247 vom bayerischen Herzog Otto II. zerstört, danach vom Bischof den Wittelsbachern als Vögten zugesprochen unter der Auflage, sie wieder aufzubauen. Die Winzerer Ministerialen blieben unter Oberherrschaft der Herzöge bis zu ihrem Aussterben 1324 im Besitz der Anlage. Nachher sind Hartlieb und Jakob Puchperger als Besitzer genannt. Dessen Tochter heiratet 1555 Ott Heinrich von Schwarzenberg aus dem Rittergeschlecht, das im fränkischen Hohenlandsberg und später im tschechischen Krummau saß.





Stich von Wening 1701 Ott Heinrich baute Winzer zum prächtigen Schloss aus, wie es auf dem Stich von Wening um 1700 zu sehen ist. Die Schwarzenberger wurden 1566 in den erblichen Grafenstand erhoben und 1670 zu Reichsfürsten, sie besetzten bis in neuere Zeit immer wieder höchste politische Ämter unter anderem für den Kaiser in Wien und hatten riesige Besitztümer in Südböhmen. Der 2023 verstorbene Fürst Karel Schwarzenberg war bis 2013 Außenminister der Republik Tschechien.

Das Schloss Oberwinzer hatte aber schon Ott Heinrichs Sohn Wolf Jakob verkauft. Ab 1603 besetzt Kurfürst Maximilian von Bayern es mit seinen Pflegern. 1744 wird Winzer im Österreichischen Erbfolgekrieg zerstört, danach Nutzung als Steinbruch. Ludwig I. stellt Winzer Anfang des 19. Jahrhunderts unter Denkmalschutz - zu spät, denn die Steine waren zum größten Teil schon zum Bau einer Donaubrücke bei Vilshofen benutzt worden.


Beschreibung


Grundriss
Vom bedeutenden Schloss auf einem Felsen über dem Ort sind heute nur wenige Mauerreste auf der West- und Südseite erhalten, vor allem die Zwingermauern mit einem rechteckigen halboffenen Mauerturm an der Südwestecke. Er ist aus Bruchsteinen erbaut und hat Schlüsselscharten aus dem 15. Jahrhundert. Ein Schutthügel westlich aus der Mitte versetzt kennzeichnet den Standplatz des einst frei stehenden, quadratischen Bergfrieds.

Nach Westen ein höheres Mauerstück mit zwei größeren Fensteröffnungen. Im Norden ist ein langes, rechteckiges Gebäude gelegen, von dem noch niedrige Mauer und eine Fensteröffnung zu sehen sind. Es hat einen halbrunden Abschluss nach Osten, vielleicht die Reste der Burgkapelle St. Veit.


Mauerturm im Zwinger



 

Gebäuderest im Norden, Kappelle



 

Außenmauer im Westen mit Fenstern



 


Karte Bayernatlas



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*Bewertung: nur wenig aufgehendes Mauerwerk
 
Weitere Infos unter:
Burgruine Winzer bei Wikipedia
Burgruine Winzer im HDBG
Schloss Winzer bei Ebidat


Erstellt 8/2008, akt. 2/2025.