(Gemeinde Pförring, Kreis Eichstätt, Oberbayern)
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Geschichte
Ein edelfreies Geschlecht der Oetlinger mit dem Leitnamen Reginold ist 1145 erstmals genannt, eine Verbindung zur Burg ist aber nicht gesichert. Ab 1151 nennen sich diese Oetlinger nach der Burg Reifenberg bei Ebermannstadt in der fränkischen Schweiz. Die Familie starb 1190 aus, als der Kreuzzug Kaiser Friedrich Barbarossas in der heutigen Türkei scheiterte.
Heinrich Oettlinger, ein bayerischer Ministeriale und erster gesicherter Besitzer der Burg, ist 1248 in einer Urkunde genannt. Diese Jahreszahl passt auch bedeutend besser zum Baubestand als eine Gründung schon um 1150. Heinrich macht Karriere: ab 1270 zeichnet er als Landrichter für den bayerischen Herzog in Vohburg. Danach ist von den Oetlingern aber nicht mehr viel zu hören. Die Burg geht 1417 durch Verkauf an Hans Laiminger, 1490 dann an die Schmiechen von der nahen Burg Wackerstein. Durch Heirat erwirbt Heimeran Notthaft zu Wernberg beide Burgen im Jahr 1534 und nimmt seinen Sitz in Wackerstein. Die Burg Ettling wurde wohl schon bald verlassen, spätestens aber im Dreißigjährigen Krieg zerstört und verfällt seither. Sie liegt auf Privatgelände hinter einem Bauernhof an der Burgstraße 2 versteckt. Auf Nachfrage lassen die Besitzer eine Besichtigung zu.
Beschreibung
Die Burgruine Ettling liegt auf einer künstlichen Insel in einem Quellteich des Kelsbaches. Sie ist als Kastell nahezu quadratisch angelegt. Zu sehen sind noch Teile der Ringmauer aus behauenen Bruchsteinen, die Grundmauern eines gewölbten Wohngebäudes links des Eingangs und der Burgkapelle St. Peter rechts des Eingangs. Beide Gebäude und die Lage im Weiher sind auf der historischen Karte gut erkennbar. Weil zu großen Teilen die behauenen Schalsteine der Mauern für andere Bauten entnommen wurden, sind die verbleibenden Reste heute stark mitgenommen und einsturzgefährdet. Eine Sicherung wäre dringend notwendig.
Grundriss
Kapellennische
Reste des Palas
Eingang zum Palas
Karte Bayernatlas
*Bewertung: schwer zugänglich und in schlechtem Zustand.