Die Schlossruine Helfenberg liegt direkt an der A 3 in der Nähe der Ausfahrt Velburg bei Lengenfeld auf einer Erhebung des Oberpfälzer Jura. Die Straße Richung Velburg und nach wenigen hundert Metern einen Wanderparkplatz nehmen. Von dort geht ein Weg den Berg hinauf zur Ruine.
Geschichte
Funde lassen vermuten, dass auf dem Berg schon früh eine Befestigung bestanden hat. Die mittelalterliche Burg wird zum ersten Mal 1198 als Besitz der Grafen zu Velburg genannt. 1217 tritt der letzte Graf Ulrich seine Rechte an den Regenburger Bischof ab, der Wirnto von Plankenstein belehnt. Nach Wirntos Tod gibt er sie 1232 im Tausch gegen die Burg Falkenstein an seine Ministerialen zu Hohenfels weiter, die sich dann "von Helfenberg" nennen (Wappen links). Die geraten aber später in Geldnot, so dass sie ihren Besitz verkaufen müssen. 1373 verpfändet ein neuer Besitzer Hans Ehrenfelser die Burg an den Pfalzgrafen Ruprecht, der sie fortan mit Pflegern besetzt. Hans selbst geht als Pfleger nach Pfaffenhofen. Im Landshuter Erbfolgekrieg soll sie zerstört worden sein.
1624 kommt die stark vernachlässigte Burg Helfenberg mit der Oberpfalz an Bayern, Kurfürst Maximilian schenkt sie zusammen mit Burg Breitenegg seinem Feldherrn Tilly.
Dessen Nachkomme Lorenz Graf Tilly lässt von 1696 bis 1707 durch den damaligen italienischen Stararchitekten Viscardi ein neues Barockschloss bauen, die Malereien übernimmt Hans Georg Asam, der Vater der berühmten Asam-Brüder. Das Schloss wird nach der Schlacht bei Deining 1796 von geschlagenen französischen Revolutionstruppen geplündert und gebrandschatzt. 1807 für 2200 Gulden auf Abbruch verkauft wird es zu großen Teilen abgetragen und für Neubauten in der Umgebung verwendet. Teile der Innenausstattung sind angeblich heute noch in den umliegenden Dörfern zu finden.
Seit 2019 wird die Schlossruine saniert, die Mauerteile gesichert und der Bewuchs entfernt. Der Freistaat beteiligt sich mit fast 500.000 Euro an den Arbeiten, die der 2003 gegründete Förderverein leitet.
Beschreibung
Das Aussehen der Burg lässt sich nur durch die historische Ansicht erahnen, man erkennt eine ovale Ringmauer, einen runden Bergfried mit später hinzugefügter Zwiebelhaube, ein Wohngebäude, einen Torturm und eine kleine, außerhalb liegend Kapelle. Davon ist heute nichts mehr zu sehen.
Von dem einst prächtigen Schloss haben sich einige Mauerteile der Vorburg und die mächtigen Unterbauten des Schlosses erhalten (Bild unten). Vor allem diese lassen erahnen, wie groß dieser Bau einmal war. Eine Abbildung des Schlosses (bei Geschichte) ist heute im Hochaltarblatt der Kirche von Lengenfeld zu finden - das Gemälde stammt aus der Schlosskapelle. Vielleicht werden durch die Sanierung die Reste des Schlosses bald wieder zu erkennen sein.
Wissenswertes
Der Name Helfenberg wird durch eine Sage erklärt. Riesen sollen sie einst zusammen mit der nahen Velburg erbaut haben. Weil die Velburger Riesen eher fertig waren, kamen sie den Helfenberger Kollegen zu Hilfe - zwischen den Burgen sollen sogar Maurerkellen hin und her geworfen worden sein.
Es heißt, dass in der Nacht vor dem Abbriss des Schlosses im Jahr 1807 die einfachen Menschen der umliegenden Dörfer noch ein letztes, rauschendes Fest dort gefeiert haben - Abrissparty sozusagen.