burgenseite.de
Burgenkarte  l  Verzeichnis  l  Geschichte  l  Aufbau  l  Links  l  Impressum


Burgruine Hohenwaldeck

Neuhaus, Gemeinde Schliersee, Landkreis Miesbach, Oberbayern
**
Burg


Geschichte


 

Wappen der Waldecker Die Waldecker waren Ministerialen der Bischöfe von Freising und residierten ursprünglich in Altenwaldeck, heute Burgstall bei Bad Aibling. Sie hatten die Vogtei über das Kloster Miesbach inne und waren in den umgebenden Burgen Parsberg, Holnstein und später Wallenberg präsent.

Urkundlich zum ersten Mal erwähnt wird Rudolfus de Waldeck im Jahr 1150, die Familie erlangt bald hohe Ämter vom Bischof: Viztum (Landrichter), Truchsess (Hofmeister) und Erbkämmerer (Finanzverwalter). Danken tun sie es ihm nicht: Um 1270 erbauen sie sich Burg Hohenwaldeck über dem Schliersee, um sie als Ausgangspunkt für ihr Streben nach Unabhängigkeit vom Bischof nutzen. 1312 zerstört Arnold von Waldeck sogar die bischöfliche Burg in Miesbach.

Der Bischof muss im folgenden Schiedsspruch des bayerischen Herzogs Ludwig die Selbstständigkeit der Waldecker anerkennen, die in den Grafenstand erhoben werden und 1454 sogar die Reichsunmittelbarkeit erlangen. Die schwer zugängliche Burg Hohenwaldeck wurde nach gewonnenem Kampf bald aufgegeben, endgültig wahrscheinlich nach einem verheerenden Felssturz im Jahr 1480. Der letzte Waldecker starb 1483, Nachfolger waren 1487 die Sandizeller und 1516 die Maxlrainer. Erst 1803 wurde die Herrschaft im Zuge der Mediatisierung endgültig aufgelöst.


Beschreibung


 

Kartenausschnitt bei Apian 1568 Beeindruckendster Rest der Burg ist der Bergfried aus sorgsam behauenen Buckelquadern. Bei der Darstellung von Apian aus dem Jahr 1568 steht der Turm noch, die restliche Burg ist schon Ruine. Der Bergfried ist heute - wie die ganze Anlage - stark überwachsen. Die ursprüngliche Zugangssituation ist nicht mehr zu erkennen, der Holzsteg über die Mauer ist in neuerer Zeit hinzugefügt worden. Die Südmauer aus mittelgroßen Quadern steht noch in beachtlicher Höhe, sonst nur wenige Reste.

Der Grundriss ist eigenartig: rechteckig mit einer zackenförmigen Ausbuchtung nach Norden. Die Aussichtsplattform war wohl eine Art Garten oder Vorburg, die zum Teil abgestürzt ist. Die sehr ausgesetzte Lage in großer Höhe führte dazu, dass Burg Hohenwaldeck bald aufgegeben wurde.

Der Wanderweg zur Burg startet in Fischhausen und führt über die Höhen nach Oberleiten und Schliersee, er ist ausgeschildert. Grandiose Aussicht!.

Grundriss


Grundriss Hohenwaldeck

 

Südmauer


 

 

Nordecke


 

 

Ausblick


 

 

Karte


 


Skalierbare Karte auf openstreetmap.de:
http://openstreetmap.de/karte.html?zoom=14&lat=47.71988&lon=11.87354&layers=B000TT



zurück  nach oben  vor

**Bewertung: wenige Reste, aber einzigartige Lage

Literatur:
Michael Weithmann, Ritter und Burgen in Oberbayern, S. 129 ff

Weitere Informationen:
Burg Hohenwaldeck auf wikipedia
Altenwaldeck auf wikipedia

Erstellt 5/2012.