Siedlungsspuren gehen bis in die Jungsteinzeit und Bronzezeit zurück. Die Burg wird 1145 zum ersten Mal genannt, Besitzer ist Hartwig, ein Ministeriale der Grafen von Bogen. Als diese 1242 aussterben, übernehmen die bayrischen Herzöge das Szepter. Herzog Heinrich III. von Niederbayern ("der Natternberger") wächst hier unter der Vormundschaft des späteren Kaisers Ludwig des Bayern auf und residierte auch auf der Burg. Ab 1331 führt er ein selbstständiges Teilherzogtum mit Zentrum in Deggendorf, verwickelt sich aber in ständige Gerichts-Streitigkeiten mit seinen niederbayerischen Vettern. Doch schon 1333 stirbt Heinrich III. mit gerade mal 21 Jahren und das Herzogtum wird wieder aufgelöst.
Danach Verkauf der Burg an Peter Ecker von Eck, einst Feldhauptmann Kaiser Ludwigs des Bayern, der aber bald in Konflikt mit den Wittelsbachern gerät. Sie belagern die Burg 1337 und erobern sie zurück. Ab dieser Zeit ist Natternberg ein unbedeutender Pflegersitz, Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg und im Österreichischen Erbfolgekrieg. 1802 kaufen die Preysing von Moos, danach wechseln die Besitzer häufig. Die Burg ist bis zum Zweiten Weltkrieg bewohnt, dennoch nur wenige Reste, die Ende der 90er renoviert wurden .
Beschreibung
Mittelalterliche Reste finden sich in den unteren Bereichen des Wartturms, der wohl einst Bergfried war. Er ist über Eck in die Ringmauer integriert - diese Bauweise ist sehr ungewöhnlich. An den Turm schließen sich ein Tor und die Grundmauern eines Wohngebäudes an, dem so genannten "Schlösschen", das im 19. Jahrundert in die Anlage gebaut wurde. Auch in der umlaufenden, nur noch in geringer Höhe erhaltenen Ringmauer finden sich mittelalterliche Reste.
Eine niedrige Mauer teilt die flächenmäßig riesige Ruine in zwei Teile, der hintere Teil war wohl der Kern der Burg. Auf dem Stich von Wening erkennt man auf diesem Areal eine Kapelle und weitere Gebäude, von denen heute nicht mehr viel zu finden ist. Ganz hinten noch der Rest eines großen rechteckigen Mauerturms, der sich heute nach innen öffnet, der aber auf dem Stich bei Wening geschlossen ist. Von hier sehr schöner Ausblick über das Donautal!
Zugang und Wartturm
Wartturm (früher Bergfried) und ruinierte Wohngebäude
Burghof
Karte Bayernatlas
*Bewertung: nur wenig erhalten, aber schöne Aussicht.