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Burgruine / Schloss Saldenburg

Landkreis Freyung-Grafenau, Niederbayern
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Geschichte


Kartenausschnitt bei Apian 1568
Heinrich Tuschl zu Söldenau (bei Ortenburg) bekam vom Grafen Leopold zu Hals 1368 den Auftrag, eine Burg auf seinem Gebiet zu bauen, um den Goldenen Steig, einen bedeutenden Handelsweg, zu überwachen. In der Folge entsteht die Saldenburg, deren Name genau wie der Stammsitz Söldenau von "sälde" stammt, was Glück bedeutet.

Das Glück hatte die Familie Tuschl tatsächlich beständig begleitet: Heinrichs Vater Schweikl und Heinrich selbst und seine Brüder hatten in ihren Unternehmungen - finanzieller, diplomatischer und militärischer Natur - meistens Erfolg und häuften so einen immensen Reichtum an. Ständig erweiterten sie ihr Einflussgebiet und besetzten einflussreiche Ämter vor allem für die verschiedenen Wittelsbacher Herzöge. Und Heinrich zog oft für sie in den Krieg: Gegen Österreich, gegen Salzburg und gegen die Stadt Schärding.

Privat hatte der Ritter angeblich weniger Glück: Der Nachwelt blieb er nur als "Ritter allein" in Erinnerung, weil ihn seine Ehefrau mit einem Pagen durchgebrannt sein soll. 1376 starb Heinrich auf seiner Burg Saldenberg. Sein Testament ist eine der umfangreichsten Urkunden des späten Mittelalters, es regelte minutiös, wer mit den immensen Gütern bedacht werden sollte. Ein Historiker hat berechnet, dass der Gegenwert heute in die Millionen gehen würde.

Heinrichs einziger Sohn Schweiker III. verkauft die Burg an den bayerischen Herzog, der sie 1389 an Ulrich Ecker gibt. 1446 erbt Heinrich von Ortenburg, 1468 an Gewolf zu Degenberg, der auch auf dem Weißenstein sitzt. Im Böcklerkrieg nehmen Truppen des bayerische Herzog die Burg ein. Später geht sie an die Grafen von Preysing-Moos, die 1682 den barocken Ausbau durch Enrico Zucchali veranlassen. 1742 wird sie im Österreichischen Erbfolgekrieg durch den Pandurenführer Hans von der Trenck beschädigt. Ab 1848 in bayerischem Staatsbesitz, seit 1928 Jugendherberge, umfangreiche Sanierung 1979.
 

Beschreibung



Die Saldenburg ist im wesentlichen ein riesiger, kastenförmiger Wohnturm aus dem 14. Jahrhundert. Wegen seiner Form wird er in der Gegend auch Waldlaterne genannt. Er ähnelt dem Turm in Neunussberg. Wie dort ist das Untergeschoss für die ursprüngliche Küche und kleinere Nutzräume reserviert, darüber ein großer Saal, der heute als Rittersaal bezeichnet wird, dazu die neuere Küche. Im zweiten Stock der sehenswerte "gotische Saal" mit Rippengewölbe aus der Erbauungszeit und die barocke Kapelle. Darüber noch zwei Wohngeschosse, die wohl beim barocken Umbau 1682 hinzugefügt wurden: Auf der Karte von Apian von 1568 scheint der Wohnturm noch ein doppeltes Satteldach zu haben und niedriger zu sein, bei Wening um 1700 (Stich unten) hat der Turm dann die heutige Höhe und ein Zeltdach.

Erreichbar ist der Turm über eine steinerne Brücke, die den Halsgraben überspannt. Auf der anderen Seite des Grabens ein Höhenzug mit einer Art Vorburg, auf dem noch Reste weiterer Burggebäude und ein Turmstumpf erkennbar sind, auf dessen Fundament ein moderner Aussichtsturm gebaut wurde.
 

Stich von Wening (1690)


 

 

Wohnturm


 

 

Stumpf des zweiten Turmes


 

 

Karte


 

Skalierbare Karte auf openstreetmap.de:
http://openstreetmap.de/karte.html?zoom=14&lat=48.7753&lon=13.35907&layers=B000TT
 

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**Bewertung: einzigartiger Erhaltungszustand, leider Wohnturm nicht zugänglich
 
Weitere Informationen unter:
http://de.wikipedia.org/wiki/Saldenburg_(Burg)
http://www.hdbg.eu/burgen

Erstellt 8/2008, aktualisiert 12/2013.