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Burgruine Schwärzenberg

Strahlfeld, Stadt Roding, Landkreis Cham, Oberpfalz
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Nordwestseite der Burg


Lage und Zugänglichkeit


 

Vorbau der Kernburg und Treppe zum Eingang
Schwärzenberg erreicht man am besten über die B 85 oder die B 16 in Richtung Cham. Bei Roding nimmt man in der kleinen Siedlung Gstetten die Straße nach Norden Richtung Strahlfeld. Diesen Ort muss man durchqueren und sich geradeaus halten. Wenige Kilometer nach Strahlfeld kommt im Wald rechts eine Abzweigung, die wenig später wieder in die Landstraße mündet. Dort parken!
 
Schilder markieren den Wanderweg zum Berggipfel und zur Ruine, nach ca. 2 km kommt man oben an. Die Ruine ist ganzjährig zugänglich.
 

Geschichte


 
Kartenausschnitt bei Apian 1568
Die Burg Schwärzenberg entstand auf Land des Bamberger Bischofs. Die erste urkundliche Erwähnung im Lehensbuch des Hochstifts erfolgte 1306 und nennt Andreas von Fronau als Herrn eines "burgstals", das heißt einer ruinierten Vorgängerburg, die vielleicht im 13. Jahrhundert entstanden ist. Seine Vorfahren kommen aus dem nahen Ort Fronau, sie werden schon Anfang des 12. Jahrhunderts in Urkunden genannt. Ab 1338 nennt sich Andreas selbst nach Schwärzenberg, er hat die Burg also wieder aufgebaut und bezogen, was zum Baubefund passt.
 
Peter Fronauer von Schwärzenberg versuchte ab 1390 mit Überfällen auf Nürnberger Kaufleute sein Auskommen zu finden, denn er wird vom dortigen Bürgermeister auf Schadensersatz verklagt. Auch fanden sich in einer Brandschicht im Turm Bolzen und Pfeile, die auf einen Angriff hinweisen. Seinen Abstieg kann Peter trotzdem nicht aufhalten, denn im Jahr 1400 muss er die Hälfte seiner Burg an Hans Zenger von Zangenfels verpfänden, mit dem er eng verwandt war. Er selbst geht als Pfleger nach Nittenau. Die Zenger, ein in der Oberpfalz weit verbreitetes Adelsgeschlecht, konnten bald auch die andere Hälfte von Schwärzenberg an sich bringen.
 
Nach dem Tod des letzten Zengers Christoph im Jahr 1520 erbt die Burg zunächst Georg von Murach, der den Herrschaftsmittelpunkt nach Strahlfeld verlegt. In einer Verkaufsurkunde aus dem Jahr 1606 schon als "verfallen und baufällig" bezeichnet, wurde sie im Dreißigjährigen Krieg endgültig zerstört. In letzter Zeit hat man aufwändige und vorbildliche Sicherungsmaßnahmen durchgeführt.
 

Beschreibung


 
Grundriss von Schwärzenberg
Der Wanderweg führt zunächst auf das ausgedehnte Areal der Vorburg im Süden vor der Anlage, das durch einen geraden Graben an der Ostseite vom Umland abgetrennt ist. Dieser Graben ist nicht sehr tief und diente wohl eher der Abgrenzung als der Verteidigung. Vielleicht ist er aber auch nie richtig fertiggestellt worden. Einige Mauereste und Gruben auf dem Vorburgareal zeigen noch Spuren früherer Gebäude an, doch es ergibt sich kein klares Bild. Der Kartenausschnitt von Apian lässt allerdings vermuten, dass sich dort ein Torturm befand.
 
Die sehr kleine Kernburg liegt sicher auf einem hohen, steil abfallenden Felsen des "Pfahls", eines Quarzrückens, der sich quer durch den Bayerischen Wald zieht. Der Zugang erfolgt durch eine steile Treppe im Südwesten. Links des Tores befindet sich ein rechteckiges Gebäude, das vielleicht nachträglich an den Hauptbau angefügt worden ist. Die Treppe setzt sich hinter dem Tor mit noch erkennbaren Balkenriegeln in einem U-förmigen Eingangsbereich fort und führt hinauf in den kleinen Innenhof, an dessen abgerundetem Ostende Lichtscharten eingebaut sind.
 
Vom Innenhof geht es in das große Wohngebäude, es ist ein hoher Wohnturm, der in seiner baulichen Ausführung an die Türme in Lobenstein und Kürnberg denken lässt. Er ist durch eine Zwischenmauer in zwei unregelmäßige Rechtecke geteilt. Seine Mauern bestehen aus vermischten Quarzbruchsteinen, während die Ecken in größeren Sandsteinquadern ausgeführt sind. An den massiven Außenwänden im Norden finden sich auskragende Steine für zwei Aborterker und große Fensteröffnungen. Alles in allem lässt die Konzeption eine Entstehung nach 1300 vermuten.
 

Wissenswertes


 
Die Eingangsseite der Kernburg
Die einsame Gegend mit ihren tiefen Wäldern lädt zu Wanderungen oder zum Mountainbiken ein, mögliche Routen werden auf einem Schild am Parkplatz vorgeschlagen. Wenige Kilometer entfernt bei Stamsried liegt die sehenswerte Ruine Kürnberg, ein echter Geheimtipp!

Wohnturm Nordseite


 
Wohnturm von der Nordseite

 

Wohnturm innen


 
Wohnturm innen

 

Karte


 

Skalierbare Karte auf openstreetmap.de:
http://openstreetmap.de/karte.html?zoom=15&lat=49.25186&lon=12.46985&layers=B000TT
 

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**Bewertung: Schöne Lage auf einem Berg in der Einsamkeit des Oberpfälzer Waldes.
 
Literatur:
Ernst, Bernhard: Burgenbau in der südöstlichen Oberpfalz II (2001), S. 284 ff.
Kunstdenkmäler in Bayern (KdB 2,1)
U. Pfistermeister: Burgen der Oberpfalz.

Weitere Informationen unter
http://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Schw%C3%A4rzenberg
http://www.burgenwelt.de
 
Erstellt 3/2003, aktualisiert 5/2014.