Schloss Thierlstein
Thierlstein, Stadt Cham, Oberpfalz
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Geschichte
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Gründer der Burg sind die Thierlinger, die ihr auch den Namen gegeben haben. Sie hatten ihren Sitz ab 1118 am Kalvarienberg bei Schorndorf, von ihrer dortigen Burg steht nichts mehr. Sie waren ursprünglich Ministerialen der Markgrafen zu Cham, spätestens mit dem Tod der Grafen von Bogen 1242 werden die Thierlinger bayerisch.
Burg Thierlstein wird unter dem Namen Lichtenstein erst um 1360 erbaut. Der Name bezieht sich auf den hellen Quarzfelsen, auf dem die Burg steht, er gehört zum Pfahl, einem 150 Kilometer langem Quarzgang, der auch in Weißenstein zu Tage tritt.
1365 wird Stephanus de Türlstein in einer päpstlichen Urkunde genannt. Weitere Besitzer sind Ebo 1374 und Erasmus 1384. Sie übernehmen Pflegämter für den bayerischen Herzog, so auch Stefan II. 1411 als Pfleger in Cham oder Ulrich II., der Pfleger in Neunburg war. Doch beteiligt sich ab 1488 Hans II. am Löwleraufstand gegen den Herzog und muss Thierlstein zur Strafe an seinen Sohn abgeben. Die Burg wird bayerische Hofmark und verliert an Bedeutung. Im 16. Jahrhundert werden die Thierlinger protestantisch, der letzte Vertreter Georg Bernhardt Thierlinger stirbt 1620 in der Schlacht am Weißen Berg im Dreißigjährigen Krieg. Danach häufige Besitzerwechsel, heute im Besitz der Freiherren von Schacky.
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Beschreibung
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Von der mittelalterlichen Burg ist in erster Linie der Palas auf dem Felsen übrig, der von einem gut erhaltenen runden Bergfried an der Angriffseite geschützt wird. Dieser hat 6 Meter Durchmesser, 2 Meter starke Wände und ist aus Bruchsteinen gemauert. Der spitzbogige Zugang liegt in 12 Metern Höhe. Die "Wohnfläche" ist ähnlich winzig wie bei dem Turm auf der Burgruine Treffelstein - beides eher Wachtürme als echte Bergfriede, die zu dieser Zeit längst aus der Mode waren.
Im 16. Jahrhundert wurden die umgebenden Gebäude hinzugefügt, wie es scheint, füllen sie einen früheren Zwinger aus. Weitere Umbauten folgen, so wird im 18. Jahrundert barock, im Jahr 1894 neugotisch umgestaltet, 1972 und 1989 saniert. Bei den Ausgrabungen wurden zahlreiche spätmittelalterliche Funde gemacht und auch eine Zugbrücke an der Südseite neben dem Bergfried nachgewiesen. Der Grundriss, die Außenmauern und die Abbildung bei Appian lassen deshalb vermuten, dass früher ein winziger, quadratischer Hof den Bergfried vom Wohngebäude abtrennte, der erst später überbaut wurde.
Auf dem Vorburggelände steht heute eine Schlossbrauerei, dort vorhanden Räume können für Feiern gemietet werden. Mehr dazu unter http://www.thierlstein.de. Das Schloss selbst ist in Privatbesitz und nicht zugänglich.
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