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Burgruine Wellheim

Markt Wellheim, Landkreis Eichstätt, Oberbayern
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Südansicht mit Graben und Zwinger


Geschichte



Kartenausschnitt bei Apian 1568 1121 wird Friedrich von Wellenhaym in einer Urkunde als edelfreier Ritter genannt. 100 Jahre später taucht der Burgadel im Rang von Ministerialen der Grafen von Hirschberg auf - entweder ist das ursprüngliche Rittergeschlecht ausgestorben oder die bestehende Familie geriet in Abhängigkeit. 1309 kommt Wellheim mit Teilen des Hirschberger Erbes an die Grafen von Öttingen, in Urkunden werden nun 1322 Raimund und 1344 Hans als Ministerialen genannt. 1400 tritt mit Gößwein der letzte Wellenheimer auf. Danach ging die Burg durch viele Hände: die der Herren von Heideck, der Markgrafen von Ansbach, Konrads von Helfenstein (1458) und des Hochstifts Eichstätt, bis Wellheim 1833 endgültig zu Bayern kam. Allerdings waren die Gebäude schon 1773 aufgegeben worden, in der Folge dienten sie als Steinbruch. 1935 wurden die Reste gesichert.

Der kurzzeitigste Besitzer Wellheims war wohl Zacharias Krell, bediensteter Advokat der Helfensteiner. 1525 führte er den Bauernaufstand in Wellheim an und bemächtigte sich mit Hilfe gefälschter Dokumente der Burg. Als der Neuburger Heerbann anrückte, um den Aufstand niederzuschlagen, verrammelte er sich dort mit seinen Anhängern. Als er sich in einem unvorsichtigen Moment an einem Fenster zeigte, wurde er von einem Neuburger Schützen erschossen - so endete der Wellheimer Bauernaufstand.
 

Beschreibung


Grundriss der Burgruine
Burg Wellheim lag über dem gleichnamigen Ort auf einem steilen Felsen über dem Urtal der Donau. Ihr spektakulärster und ältester Rest ist der gut erhaltene, quadratische Bergfried aus kleinformatigen Buckelquadern. Der Grundriss ist 10 x 10 Meter, die Mauer 2,5 Meter stark. Der Eingang liegt in 6 Metern Höhe bei einer Gesamthöhe von 35 Metern. In der frühen Neuzeit wurde aus Backsteinen ein Geschoss mit größeren Fenstern aufgesetzt. Zum Burgkern gehörte auch ein schmaler, rechteckiger Palas, der sich an den Rand des Kalksteinfelsens schmiegt. Von seiner Innenwand stehen noch 2 Stockwerke, von der Außenwand nur das Erdgeschoss. Die Mauern sind in Bruchsteinen und in den älteren Teilen in kleinen Quadern ausgeführt.

An diesen Burgkern schließen sich mehrere Areale an, die im Laufe der Zeit zur Sicherung des Zugangs in Richtung des Bergplateaus angefügt wurden - ein von mehreren Mauern abgeteilter Vorhof und ein Zwinger mit rundem und eckigem Mauerturm. Dazu gibt es einen quadratischen Flankierungsturm auf einer vorgelagerten Felsnase. Am Eingang zur inneren Burg finden sich noch Grundmauern von Nutzgebäuden. Eine auffällige Besonderheit ist eine doppelte Mauer, die den Bergfried mit dem Palas verbindet - eine Art begehbare Schildmauer. Im verfüllten Burggraben verläuft heute die Straße nach Gammersfeld.
 

Nordansicht


Burgruine von Norden


Blick vom Tal


Burgruine vom Tal gesehen


Karte


 

Skalierbare Karte auf openstreetmap.de:
http://www.openstreetmap.de/karte.html?zoom=15&lat=48.82173&lon=11.08496&layers=B000TT


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***Bewertung: Kleine, aber sehr schöne Anlage in spektakulärer Lage.
 
Weitere Infos:
http://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Wellheim
http://www.urlaub-im-altmuehltal.de/markt-wellheim/burgruine.htm


 
Erstellt 10/2012.