Die Eglofsheimer waren Ministerialen des Bischofs von Regensburg. Nach 1100 tauchen sie immer wieder in Urkunden auf, ihre Burg aber erst im Jahr 1240, als Karolus bestätigt, dass sie zu zwei Dritteln dem Hochstift und zu einem Drittel ihm als Eigengut gehört. Dieses Drittel gibt er dem Bischof unter der Bedingung, dass seine Nachfahren weiter mit der Burg belehnt werden. Den heutigen Namen erhält sie erst, als die Eglofsheimer in Neueglofsheim eine weitere Burg errichten. 1280 Nennung von Sighard, 1326 ein weiterer Sighard, der als wichtiger Hauptmann des Bischofs fungiert und zeitweilig sogar die Burg Donaustauf als Pfleger verwaltet. 1365 urkundet Eglolf als letzter Vertreter des Geschlechts.
Die Wittelsbacher Herzöge nutzen das Aussterben der Eglofsheimer 1390, um die Burg in ihre Gewalt zu bringen - Einsprüche des Bischofs beim Kaiser blieben erfolglos. Die Herzöge gaben die Anlage zunächst an die Abensberger, dann verkauften sie 1488 an die Parsberger. 1658 an die Grafen von Königsfeld, die wichtige Ämter für die bayerischen Kurfürsten innehatten und das Schloss dementsprechend ausbauten. 1834 an Thurn und Taxis, seit 1973 gehört Alteglofsheim dem Freistaat, der nach einer umfangreichen Renovierung in den 90ern die Bayerische Musikakademie hier untergebracht hat. Seit 2016 wird das Schloss weiter saniert, um die Substanz zu erhalten.
Beschreibung
Bei der Renovierung hat man um den Bergfried mehrere Überreste der ursprünglichen Burg aus der Zeit um 1200 gefunden: Ein großes quadratischer Gebäude - vielleicht ein "festes Haus" - eine romanische Kapelle mit halbrunder Apsis und weitere Gebäude. Der erhaltene quadratische Bergfried selbst entstand wohl erst nach 1250, er ist 39 Meter hoch und aus Bruchsteinen gemauert. Die Burg war von einem Wassergraben umgeben, von dem heute nichts mehr zu sehen ist.
Um 1500 wurde um den Turm herum ein Schlossgebäude errichtet, das 1607 Rundtürme an den Ecken erhielt. Der Stich von Michael Wening zeigt den Zustand um 1700, noch vor dem weiteren Ausbau zur Residenz im 18. Jahrhundert, der das heutige Aussehen bestimmt. Die Grafen von Königsfeld ließen das Schloss mit hochwertiger Rokoko-Ausstattung u.a. der Gebrüder Asam, Francois de Cuvillies und Johann Baptist Zimmermann ausbauen: Der ovale Speisesaal ist heute das Prunkstück des Schlosses.
Grundriss
Stich von Wening
Schlossgebäude von Süden
Karte Bayernatlas
**Bewertung: schönes Schloss mit mittelalterlichen Resten, leider innen nicht zugänglich.
Literatur:
Andreas Boos: Burgen im Süden der Oberpfalz, S. 91 ff