Gemeinde Titting, Landkreis Eichstätt, Oberbayern
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Geschichte
Brunneck, nach einer Karstquelle am Bergfuß benannt, wurde erst Ende des 14. Jahrhunderts als neues lokales Machtzentrum der Herren von Heideck gegründet. Die hatten ihren ursprünglichen Sitz im 12. Jahrhundert im nahen Erlingshofen. Aber schon 1413 verkaufte Johann II. von Heideck an den Bischof von Eichstätt, der die Burg ausbaute und mit Pflegern besetzte. 1525 wurde Brunneck im Bauernkrieg vom Mässinger Haufen zerstört, 1544 wird der Amtsitz ins nahe Titting verlegt. Zuerst noch vom Förster bewohnt, verfällt die Burg schnell und wird bald endgültig aufgegeben.
Beschreibung
Von der Hochebene ist das Burgareal durch einen graden, tiefen Halsgraben abgesetzt. Eine rechwinklige Schildmauer schirmt Brunneck vom höheren Gelände ab. Sie ist aus Bruchsteinen gebaut und etwa 1,5 m stark. An der Ecke fehlen Steine, vielleicht Eckquader, die zum Bau von Häusern entnommen wurden. Der Zugang erfolgt über ein zwingerartig aufgemauertes Areal im Süden, der sanierte, einfache Eingang war links und weiter rechts durch Schießscharten geschützt.
Der Hauptbau war im Mittelalter mit einem Treppengiebel ausgestattet, wie beim Kartenausschnit von Apian deutlich zu erkennen ist. Ein Mauerrücksprung zeigt einen früher vorhandenen Wehrgang über dem Tor an. Bemerkenswert ist der Abschluss der Schildmauer nach Norden: ein vorspringender halbrunder Turm mit rechteckigem Innenraum. Auch er ist bei Apian deutlich zu sehen. Auf einen Bergfried wurde verzichtet, was für so späte Burgengründungen typisch ist.
Von der dünnen Mauer auf der Hangseite und den Innenmauern sind fast keine Reste übrig, die Nordmauer hat eine große Lücke in der Mitte. Das Anwesen im Osten der Burgruine markiert eine früheres Burggut in der Vorburg.
Zugangsseite von außen
Zugangsseite von innen
Nordmauer und vorspringender Turm
Schießscharte, vorspringender Turm
Hof in der Vorburg, Anlautertal
Karte Bayernatlas
**Bewertung: schön gelegen, interessant.
Literatur:
F. W. Krahe, Burgen des deutschen Mittelalters, S. 158 (fälschlicherweise unter dem Stichwort "Ebenried")