(Gemeinde Berg, Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz)
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Lage und Zugänglichkeit
Die Haimburg liegt auf einer buchenbewachsenen Erhebung zwischen Neumarkt und Altdorf direkt über der Autobahn A3. Man erreicht es am besten über die Autobahnausfahrt Sindlbach, von dort Richtung Sindlbach und vor dem Ort rechts in den Ort Haimburg.
Man muss den Ort durchqueren und folgt dann einem Waldweg nach links zu Fuß den Berg hinauf. Nach einer Weile noch einmal links bergauf abbiegen, nach wenigen hundert Metern sieht man die Reste der Haimburg über sich auftauchen.
Geschichte
Gründer der Burg sind die Heimberger, ein Geschlecht von Reichsministerialen. In den Auseinandersetzungen am Ende der Herrschaft des staufischen Kaisers Friedrichs II. hielten die Heimberger zu Friedrich, weshalb der Gegenkönig Heinrich Raspe 1247 die Burg dem Ritter Gottfried von Sulzbürg versprach, falls er sie einnehmen könne. Das scheint ihm jedoch nie gelungen zu sein.
Nach dem Aussterben der Heimberger 1262 kam die Haimburg an eine Linie der Stein von Hilpoltstein, die sich seither nach der Burg benennt. Das Geschlecht stirbt 1362 aus, 1380 geht die Burg an die Pfalz. Im 15. Jh. unter Herzog Johann von Neumarkt wird die Haimburg zum Jagdschloss ausgebaut, aber 1504 im Landshuter Erbfolgestreit eingenommen und schwer beschädigt. Weiterer Ausbau erfolgt im 16. Jh., im 30jährigen Krieg Zerstörung, seither Ruine.
Beschreibung
Die einstmals ausgedehnte Anlage mit drei Türmen wie bei Apian zu sehen ist heute weitgehend zerstört und von Buchenwald überwuchert. Immer noch sehr beeindruckend ist allerdings das gewaltige Grabensystem: Ein doppelter, rechtwinkliger Halsgraben trennt die Anlage im Osten und Süden vom Bergplateau ab. Der zweite Graben ist noch heute so tief und steil, dass er zu Fuss schwer zu überwinden ist. Der Weg zur Burg führt an der Westseite des Berings vorbei und ist so gut gedeckt. Man erkennt noch Reste zweier Torbauten.
Direkt hinter dem Eingang die Ecke des großen Palasgebäudes mit offenem Kellergewölbe im Boden. In der Nordostecke die Grundmauern des runden Bergfrieds oder eher Mauerturms und Teile einer Grabenausmauerung. Vom zweiten Wohngebäude im Süden sind die Südostecke (Foto rechts), zwei Kellergewölbe und ein hoher Mauerrest im Süden (Foto oben) erhalten. Die Burg wurde mit einem Zwinger umgeben, der am hinteren Eck in einem runden, wahrscheinlich nach innen offenen Mauerturm endete.
Literatur: F.W. Krahe: Burgen des deutschen Mittelalters
U. Pfistermeister: Burgen der Oberpfalz
H. Rädle, G. Enzmann: Burgen und Burgställe im Kreis Neumarkt