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Burgruine Heilsberg

(Gemeinde Wiesent, Landkreis Regensburg, Oberpfalz)
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Bergfried und Gebäude.


Geschichte


 
Im letzten Drittel des 12. Jahrhunderts erscheinen die Heilsberger Ulrich und Wernhardus zum ersten Mal in Urkunden als Ministerialen des Regensburger Bischofs und fungierten für ihn als Vögte. Seit Ulrichs Nachfolger Ekbert waren sie außerdem als Truchsesse von Eggmühl auch Lehensträger des bayerischen Herzogs, was auf eine beträchtliche lokale Machtposition schließen lässt. Sie befinden sich damit mitten im Machtgerangel zwischen den wittelsbachischen Herzögen und den Regensburger Bischöfen, was 1213 auch in Heilsberg seinen Ausdruck findet: In einem Vertrag muss Herzog Ludwig der Kelheimer eine schon im Bau befindliche Burg nahe Heilsberg aufgeben, welche offensichtlich die Heilsberger zu Lehen erhalten sollten. Dafür durfte er den Isarübergang bei Landshut, den er vorher mit Gewalt genommen hatte, behalten.
 
Kartenausschnitt bei Apian 1568
Die Heilsberger waren ein streitbares Geschlecht: Besonders Ekbert und sein Sohn Ulrich versuchen im Laufe des 13. Jahrhunderts immer wieder ihre Vogteirechte zu nutzen, um dem Bischof Besitztümer zu entfremden. Der Bischof beschuldigt sie, ihre Untertanen zu ungerechten Frondiensten zu zwingen, um ihre Burg widerrechtlich auszubauen. Mehrmals spricht er deshalb sogar den Kirchenbann gegen seine eigenen unbotmäßigen Ministerialen aus. Überdies führten die Heilsberger blutige Fehden mit den Paulsdorfern und mit Konrad von Hohenfels. Viele Oberpfälzer Ministerialen des Bischofs versuchen in dieser Zeit unabhängig zu werden, erfolgreich waren dabei z.B. die Ehrenfelser.
 

Schloss Wiesent Im ersten Drittel des 14. Jahrhunderts sterben die Heilsberger im Mannesstamm aus, es folgt eine Reihe von Besitzern, unter die auch das mächtige oberpfälzische Rittergeschlecht der Notthafft zählt. Der Herrschaftsschwerpunkt verlagert sich ins nahegelegene Wiesent, wo ein Schloss entsteht. Erst um 1500 können die Wittelsbacher sich die Herrschaft Heilsberg endgültig einverleiben, 1505 wird sie der Linie Pfalz-Neuburg zugeschlagen. Die Burg war wohl schon im 16. Jahrhundert verlassen, auf der Karte von Apian 1568 ist sie bereits als Ruine eingezeichnet. Seit jüngster Zeit kümmert sich ein lokaler Förderverein um die Rettung der Ruine.
 

Beschreibung


 
Grundriss und Querschnitt Heilsberg
Heilsberg verdankt seine durchaus noch eindrucksvolle Erscheinung in erster Linie dem mächtigen Stumpf des quadratischen Bergfrieds. Er wurde aus kleinformatigen Granit-Buckelquadern erbaut und hat eine Seitenlänge von 7,5 Metern mit 2,5 m starken Mauern. In jüngster Zeit wurde der Bergfried aufwändig gesichert und saniert und auch der verschüttete Innenraum des Turms wieder freigelegt. Vom mehr oder weniger ovalen Bering und von anderen Gebäuden sind nur niedrige Mauerkronen und Bodenerhebungen erhalten. Im Südosten lassen sich noch Mauerreste eines Bauwerks erkennen, bei denen es sich eventuell um einen Torbau handeln könnte.
 
Bemerkenswert ist auch das Grabensystem. Der überaus tiefe, fast umlaufende Halsgraben trennt das Burggelände an zwei Seiten vom Plateau des Heilsberges ab. Laut den Quellen führte einmal eine Zugbrücke über diesen Graben, nach einem eindeutigen Zugang fahndet man allerdings vergeblich. Im Westen vorgelagert liegt ein weiterer, weniger tiefer Graben, der zur Burg hin einen Grat stehen läßt und vielleicht durch den Abbau von Steinen entstanden ist. Der Weg zur Burg ist als Hohlweg angelegt, der teilweise im Graben verläuft. Er führt weiter zum nahegelegenen Pangerlhof, der sicher einmal als landwirtschaftliches Gut zur Versorgung der Burg gedient hat.

Wissenswertes


 
Auslick ins Wildbachtal
Der Reiz der Burgruine liegt in ihrer idyllischen Lage mitten im Wald. Die kleine Wanderung von der Straße zum Burgberg führt durch das malerische Wildbachtal. Eine weitere Besonderheit bilden die nahegelegenen, geringen Reste der vom bayerischen Herzog aufgegebenen Burg. Sie befand sich nur wenige 100 Meter Luftlinie entfernt auf einem Berg (ebenfalls: Heilsberg) auf der anderen Seite des Wildbachtals. Heute zeugen dort nur noch ein paar behauene Quader von dem geplanten herzoglichen Bollwerk gegen den Bischof.
 
Ganz in der Nähe befinden sich die Schlossburg Wörth, die Burg Falkenstein und die Ruine Brennberg, die ebenfalls von den Regensburger Bischöfen gegründet wurden und einen Besuch lohnen. Ideal verbunden sind diese Burgen durch die Wanderwege des Brennberger Burgensteigs, der auf Schritt und Tritt ausfühliche Infotafeln des Ritters "Wonnebold" bietet. .
 

Bergfried


 

 

Zustand vor der Instandsetzung


 
Bergfried vor der Sanierung Bergfried vor der Sanierung

 
 

Karte


 

Skalierbare Karte auf openstreetmap.de:
http://openstreetmap.de/karte.html?zoom=15&lat=49.0368&lon=12.39619&layers=B000TT



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**Bewertung: Wenig erhalten, aber dennoch eindrucksvoll und schön gelegen.

Literatur:
A. Boos, Burgen im Süden der Oberpfalz, S. 134 - 148.
F. W. Krahe: Burgen des deutschen Mittelalters.

Weitere Informationen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Burgruine_Heilsberg
www.notthafft.de
http://www.burgensteige.de
Virtueller Rundgang bei www.oberpfalz-im-blick.de

Erstellt 4/2002, aktualisiert 2/2017.