Schloss Wörth an der Donau
Landkreis Regensburg, Oberpfalz
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Lage und Zugänglichkeit |
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Schloss Wörth an der Donau liegt im gleichnamigen Ort zwischen Regensburg und Straubing. Man erreicht es am besten über die Autobahn A 3, die direkt am Schloss vorbeigeht. Ausfahrt: Wörth. Das Schloss befindet sich weithin sichtbar auf dem Berg mitten im Ort, der Weg ist ausgeschildert (Karte siehe unten). Im Schloss befindet sich ein Seniorenstift, die Höfe sind tagsüber frei zugänglich, nicht allerdings das Innere der Gebäude. Führungen sind für Gruppen ab 6 Personen nach vorheriger Vereinbarung möglich. Anmeldung bei Fritz Jörgl, Tel. 09482/1277 oder per E-Mail: vg.woerth@realrgb.de.
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Geschichte |
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Die Gegend um Wörth befindet sich seit dem Hochmittelalter in Besitz des Regensburger Bischofs. Kleinadelige mit der Herkunftsbezeichnung "de werde" tauchen schon im 12. Jahrhundert auf, der Ort wird auch für Gerichtstage des Bischofs genutzt. Die Burg selbst findet erst im Jahr 1264 in einer Urkunde Erwähnung. Gerhardus de Werd tritt in den Jahren 1267 und 1269 als Zeuge in Urkunden auf, er ist wohl der Ministeriale, der die Burg für den Bischof verwaltet. Die zu Wörth gehörenden Besitzungen ziehen sich bis weit in die Waldgebiete des Vorderen Bayerischen Waldes hinein, im Jahr 1339 wird das ausgedehnte Herrschaftsgebiet sogar als "Grafschaft" bezeichnet.
Wie im Fall Donaustauf verpfändet der Bischof die Burg seit dem Jahr 1345 immer wieder. Als Besitzer tauchen lokale Adelsgeschlechter wie die Auer und die Chamerauer auf. Auch verschiedene Linien der Wittelsbacher haben ihre Finger im Spiel. Allerdings gelingt es dem Regensburger Bischof im Jahr 1433, die Burg auszulösen, wobei er den bayerischen Herzögen große Zugeständnisse machen muss. In seiner Funktion als Bistumsadministrator ließ der wittelsbachische Pfalzgraf Johann ab 1522 die Burg umfassend aus- und umbauen, in der Folge entstand bis ins 17. Jahrhundert ein festungsartiges Schloss. Es wird von Pflegern verwaltet, dient den Bischöfen aber auch als Residenz. Nach der Säkularisation 1806 geht das Schloss an die Fürsten von Thurn und Taxis, seit 1978 ist es ein Seniorenheim.
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Beschreibung |
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Wörth ist in erster Linie ein beeindruckendes Schloss aus der Zeit der Renaissance und des Barock. Das Westende bildet eine große Dreiflügelanlage mit Kapelle, Wohn- und Saalbau. Sie sind mit aufwändigen Gemälden und Stukkaturen ausgestattet, vor allem das sogenannte Rondellzimmer. Wörth hat sich trotz aller Pracht aber ein wehrhaftes Äußeres bewahrt: Mächtige Rundtürme sind an alle vier Ecken des Komplexes gesetzt und auch die Tore sind von runden Geschütztürmen flankiert. Im Rahmen dieser Seite interessieren allerdings vor allem die mittelalterlichen Reste der einstigen Burg.
Nach dem jüngeren Vorwerk des Schlosses gelangt man zu einem Halsgraben, der wahrscheinlich die Grenze der einstigen Burg anzeigt. Eine Brücke führt über diesen Graben zum Tor aus dem Jahr 1522, das bestimmt einen Vorgängerbau ersetzte. Es hat zwei Nischen für eine größere und eine kleinere Zugbrücke aufzuweisen.
Die wirklich mittelalterlichen Gebäudeteile erkennt man leicht: Sie sind zum jüngeren Rest des Schlosses leicht schräg gestellt. Von der Brücke aus sieht man die Außenseite des rechteckigen, sechsstöckigen Wohnturmes. Mit Abmessungen von 16 x 11,5 Meter ist er ziemlich groß geraten. An den oberen Geschossen täuschen aufgemalte Quader eine Bauweise vor, die zur Erbauungszeit nicht mehr modern war: Der Turm ist kein hochmittelalterlicher Bergfried, sondern ein Wohnturm aus Bruchsteinen. An der Innenseite befindet sich ein später hinzugefügter Treppenturm, eines der oberen Geschosse hat eine Nische mit spätmittelalterlichem Rippengewölbe.
Das Dienstgebäude neben dem Wohnturm ist der zweite Bau, der von der Burg übriggeblieben ist. Die Treppengiebel des Gebäudes verweisen auf das späte Mittelalter, die Fundamente könnten jedoch aus der Erbauungszeit stammen. Im Inneren findet sich ein dreiteiliges Kreuzrippengewölbe.
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Wissenswertes |
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Von Regensburg aus ist Wörth ein schönes Ziel für eine Radwanderung an der Donau. Schöne Aussicht auf die Donauebene vor dem Bayerischen Wald. Ganz in der Nähe liegen die Ruinen Brennberg, Heilsberg und die Burg Falkenstein, die ebenfalls dem Regensburger Bischof gehörten. Ideal verbunden sind diese Burgen durch die Wanderwege des Brennberger Burgensteigs, der auf Schritt und Tritt ausfühliche Infotafeln des Ritters "Wonnebold" bietet.
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