Markt Mörnsheim, Landkreis Eichstätt, Oberbayern
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Geschichte
Mörnsheim war der westliche Außenposten der Eichstätter Bischöfe und ihres Hochstiftsbesitzes. Der Ort wird schon 918 genannt, die Burg erst im Jahr 1225, als Bischof Heinrich von Zipplingen einen Bergfried errichten lässt. Es gab drei adelige Familien, die sich die Burghut teilten. Seit 1389 residierte eine von ihnen unten im gleichnamigen Ort Mörnsheim, der 1354 zum Markt erhoben worden war.
Derweil wird die Burg immer weiter ausgebaut, vor allem von Bischof Friedrich von Öttingen um 1400 und Albrecht von Rechberg um 1430, die den Zwinger und die Gräben anlegen. Auch der Wohnbau an der Südecke ist eine Zutat des 15. Jahrhunderts. 1634 übersteht die Burg einen Angriff der Schweden, aber schon 1645 wird das Amt mit dem nahen Dollnstein zusammengelegt. Der Pfleger nimmt dort seinen Sitz - Mörnsheim verliert seine Bedeutung.
1704 im Spanischen Erbfolgekrieg geht die Einrichtung zu Bruch, als französische Soldaten randalieren. Dennoch setzt man die Burg immer wieder notdürftig in Stand, bis 1760 der Fürtsbischof endgültig die Demolierung befiehlt. Kapelle, Bergfried und die Wohnbauten der Kernburg werden fast vollständig abgetragen. Später bauen arme Marktbewohner ihre Häuser hinein, erst 1980 werden die Reste gesichert.
Beschreibung
Burgruine Mörnsheim liegt über einem Seitenarm des Altmühltales in der Nähe von Eichstätt. Heute noch zu sehen sind die Befestigungsanlagen, die im späten Mittelalter hinzugebaut wurden. Das großzügig um den Burgkern angelegte Graben-, Zwinger- und Vorburgsystem war mit runden und eckigen Mauertürmen abgesichert.
Von der Kernburg selbst stehen heute noch ein großer Mauerzug des Palas aus Bruchsteinen an der Südecke. Am höchsten Punkt die wenigen Reste der Burgkapelle St. Afra aus regelmäßigen Quadern - der wohl älteste Teil der Burg.
Überall finden sich Wohnhäuser in Privatbesitz, die in die Mauern der Burgruine hineingebaut wurden - oft ein kurioser Anblick. Von einem Bergfried, der auf der historischen Karte von Apian 1568 noch abgebildet ist, sieht man heute nichts mehr. Er soll aus Buckelquadern gebaut und im Grundriss achteckig gewesen sein.