Windischeschenbach, Landkreis Neustadt an der Waldnaab, Oberpfalz
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Geschichte
Die Burg Neuhaus ist eine Gründung der Grafen von Leuchtenberg, ein zugehöriges Rittergeschlecht wird nicht genannt. Doch schon die erste Nachricht kündet vom Niedergang: Graf Ulrich I. verpfändet sie um 1302 zum ersten Mal an das Kloster Waldsassen. Die Leuchtenberger haben auch in der Folge kein großes Interesse an Neuhaus. 1379 bekommt die Frau des Grafen Sigost die Burg als Witwensitz. Danach verpfänden die Grafen immer wieder und verkaufen sie 1515 endgültig an das Kloster.
1519 wird das Halsgericht und der Wildbann aus dem benachbarten Windisch-Eschenbach vom Pfalzgrafen Friedrich auf die Burg verlegt. Um 1638 Bau des Schlossgebäudes. Nach der Säkularisation ist die Burg in Privatbesitz, wird dann Schule und ab 1986 Sitz des Waldnaabtalmuseums, das sich mit Heimatkunde beschäftigt. Öffnungszeiten siehe dort.
Beschreibung
Der interessante Teil der Burg ist der runde Bergfried mit der seltsamen Form, die in der Oberpfalz einzigartig ist. Sie wird als "Butterfass" bezeichnet, weil auf einer dickeren zylindrischen Basis ein schmalerer zylindrischer Turm aufgesetzt ist. Die Basis des Turms besteht aus großen Granitquadern und Buckelquadern, weiter oben werden die Steine immer kleiner und unregelmäßiger. Der aufgesetzte, kleinere Turm ist dann komplett aus Bruchsteinen aufgebaut - ein Hinweis darauf, dass der Bergfried nicht in einem Zug erbaut wurde oder aus den Steinen einer schon vorher vorhandenen Burg entstand, die dann mit den Bruchsteinen ergänzt wurden. Der Bergfried hat unten einen Durchmesser von fast 10 Metern und eine Mauerstärke von 3,5 Metern.
Das Schlossgebäude ist in seiner heutigen Form im 17. Jahrhundert entstanden und markiert den Standort eines früheren Palas. Von einem Graben und einem Haupttor ist heute nichts mehr zu sehen. Die verbleibenden Reste der Ringmauer bestehen aus Bruchsteinen, zum Hang gibt es noch einen kleinen Eingang mit Treppe. Vor der Burg befindet sich ein Anwesen, das vielleicht einmal als Burggut für die Versorgung der Bewohner zuständig war.