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Burgruine Niederviehhausen

Gemeinde Sinzing, Landkreis Regensburg, Oberpfalz
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Ruine Niederviehhausen


Lage und Zugänglichkeit


 
Ober- und Niederviehhausen auf der Karte von Apian 1568
Viehhausen liegt wenige Kilometer westlich von Regensburg. Am besten erreicht man es, wenn man von der A3 die Abfahrt Sinzing nimmt. Von dort weiter in Richtung Alling/Viehhausen. Die Burgruine liegt am Rand eines Hochplateaus über der Schwarzen Laber, der Weg vom Tal hinauf zum Dorf führt direkt darunter vorbei. Ruine und Bergfried sind in Privatbesitz und nicht begehbar.
 

Geschichte


 
Niederviehhausen auf der Karte von Vogel 1600
Ein Brouno de Vienhausen tritt zum ersten Mal 1181 in Urkunden auf. Vermutlich war er Ministeriale des Regensburger Burggrafen. Ende des 13. Jhs. greifen die Wittelsbacher nach der Burg. Ihr Plan ist es, durch Burgerwerbungen um Regensburg die Stadt einzuschnüren und die Herrschaft dort an sich zu bringen, was jedoch nie gelingt. Sie besetzen die Burg bis ins 14. Jh. mit Pflegern.

Ab 1368 nennt sich Hiltprant von Chamerau nach der Anlage, er hat sie wahrscheinlich als Pfand vom bayerischen Herzog erhalten. Die Chamerauer hatten ihre Stammburg bei Cham und waren im Dienst des Straubinger Herzogs Albrecht zu Besitz gekommen. Sie waren berühmte Turnierkämpfer, im späten Mittelalter aber berüchtigte Raubritter.

Wappen der Chamerauer Zwischendurch ist die Burg im Besitz Hadamars IV. von Laber , dann wieder bei den Chamerauern. 1411 versuchten die Wittelsbacher die Pfandschaft wieder einzulösen, doch die Besitzer wollten die Burg nicht zurückgeben. Erst nach einem Schiedsspruch des Kaisers 1434 blieb ihnen nichts anders übrig, als die Burg zu räumen. Danach folgen verschiedene Besitzer, im Dreißigjährigen Krieg wird Niederviehausen zerstört. Vor 1500 entsteht eine Hofmark in Oberviehhausen, die aber wahrscheinlich schon als Schloss ausgeführt war.
 

Beschreibung

Grundriss Niederviehhausen
 
Von der Kleinburg steht nur noch der gut erhaltene, 22 m hohe Bergfried aus Buckelquadern, der wohl um 1200 gebaut wurde. Der vierstöckige Turm mit 1,9 Metern Mauerstärke deckte den Zugang über den Halsgraben, der den sehr kleinen Bergsporn vom Plateau abtrennt. An ihn schließen nach Osten gerichtete Mauern an, die den Hof samt Zisterne umfassten. Von dem quer stehenden Wohngebäude und der Ringmauer, die auf der Karte von Vogel gut zu erkennen sind, hat sich nichts erhalten.
 

Wissenswertes


 
Die Ruine liegt einer malerischen Strecke entlang der Schwarzen Laber, die sich hervorragend für (Rad-)Wanderungen eignet. Weitere, lohnenswerte Ziele in der Nähe: Schönhofen (Wanderungen, Klettern), Höhlenburg Loch , Eichhofen (Schloss und Brauerei), Laaber (Burgruine).
 

Karte


 


Skalierbare Karte auf openstreetmap.de:
http://openstreetmap.de/karte.html?zoom=16&lat=48.98191&lon=11.97613&layers=B000TT
 

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* Bewertung: Gut erhaltener Bergfried, aber nicht zugänglich
 
Literatur:
A. Boos: Burgen im Süden der Oberpfalz, S. 393 f.
U. Pfistermeister: Burgen der Oberpfalz
F. W. Krahe: Burgen des deutschen Mittelalters

Weitere Informationen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Burgruine_Niederviehhausen
https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Oberviehhausen


Erstellt 3/2001, aktualisiert 1/2024