Gründer der Burg sind vielleicht die Riedenburger Burggrafen. Als erste genannte Besitzer tauchen allerdings im 13. Jh. die Nussberger aus dem Böhmerwald auf. Im 14. Jahrhundert ans Herzogtum Bayern, das es u.a. an die Wolfsteiner, Hilpoltsteiner und Muracher verpfändet oder vergibt. Die letzteren machen die Gegend wiederholt als Raubritter unsicher. Ihre nahe Burg in Flügelsberg wird nach der Geiselnahme eines Nürnberger Patriziers von einem Söldnerheer des Nürnberger Rates völlig zerstört. Burg Eggersberg wird dagegen erst 1491 beim Aufstand der Ritterschaft im "Löwlerkrieg" von den Truppen des bayerischen Herzogs eingenommen.
Im 16. Jahrhundert hatte der bayerische Kanzler Leonhard von Eck die Hofmark inne, residiert aber wahrscheinlich nicht mehr auf der beschädigten Burg. Das sehenswerte Schloss erbaut um 1600 Wilhelm Jocher von Egersperg, die Burgruine wird von seinem Sohn Adam endgültig abgerissen. Im Schloss ist heute ein Hotel und ein Hofmarkmuseum untergebracht, beide sind im Moment geschlossen.
Beschreibung
Die Burg befand sich auf dem Kalksteinriff vor dem Schloss - die wenigen Reste wurden gerade saniert. Große, sorgfältig behauene Quader im Fundament über dem Halsgraben lassen eine Entstehung im 12. oder frühen 13. Jahrundert vermuten. Heute sichtbar ist vor allem die Nordwand eines Gebäudes aus Bruchsteinen mit Eckquaderung, die noch bis in eine Höhe von 5 m aufragt. Es handelt sich nicht um die Reste des Bergfrieds, wie es der Stich von Wening vermuten lässt. Vielmehr um die Reste der Heilig-Kreuz-Kapelle, die 1721 auf dem Burgareal erbaut wurde, aber bereits 1806 wegen statischer Probleme wieder abgetragen werden musste.
Rekonstruktion der Burg
Stich von Wening um 1700
Schloss Eggersberg
Westseite mit Hofmarkmuseum
Karte Bayernatlas
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Bewertung: Von der Burg wenig erhalten, schönes Schloss mit Museum, aber leider geschlossen
Stich von Wening mit freundlicher Genehmigung der Staatlichen Bibliothek Passau.
Rekonstruktion mit freundlicher Genehmigung durch Tassilo Wenzl-Sylvester