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Burgruine Forstenberg

Karlstein, Markt Regenstauf, Landkreis Regensburg, Oberpfalz
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Bergfried


Lage und Zugänglichkeit


 
Bergfried von innen
Von Regensburg aus nimmt man die B 15 Richtung Norden. In Ramspau rechts abzweigen und den Berg hinauf Richtung Karlstein. Wenige hundert Meter vor dem Ortsschild befindet sich ein Parkplatz, von dem aus ein Weg am Weiher entlang und dann den Berg hinauf führt. Oben angelangt, befindet sich die Ruine zur Rechten mitten im Wald.

Falls der Weg am Weiher überschwemmt ist: In den Ort fahren, in die Schlossparkstraße, dann bei der großen Gaststätte rechts und nach der Brücke wieder rechts abbiegen in die Alleestraße. Diese wird zu einem Fußweg, dem man folgt, bis nach etwa 500 m rechts im Wald die Burgruine liegt.
 


Geschichte


 
Kartenausschnitt von Weiner 1579
Die Gründung der kleinen Burg ist nicht urkundlich belegt, dürfte jedoch im späten 13. Jahrhundert stattgefunden haben. Der Burgadel erscheint jedenfalls Ende des 13. Jhs. im Zusammenhang mit Schenkungen an das Kloster Pielenhofen. "Chunrat und Ernst di Forstpergär" sind 1290 als Dienstmänner der Hohenfelser genannt, die selbst einflussreiche Ministerialen des Regensburger Bischofs waren.
 
1330 wechseln die Forstenberger auf die Burg Falkenstein, während ihre Stammburg an Friedrich den Hofer von Karlstein fällt, der sich seitdem "von Vorchtenberg" nennt. In der Folge geht Forstenberg durch viele Hände, die Besitzerliste liest sich wie ein "Who is Who" des Oberpfälzer Adels im späten Mittelalter: 1387 die Regensburger Auer, 1393 der Landgraf von Leuchtenberg, der vom Pfalzgrafen die Erlaubnis zum Ausbau der Vorburg bekam. 1404 die Muracher, 1460 die Zenger, welche die Anlage zusammen mit der nahe gelegenen Burg Karlstein erwerben. Später weitere, häufige Besitzwechsel zusammen mit dem Schloss in Karlstein, die Burg Forstenberg ist wohl spätestens ab dem 17. Jahrhundert aufgegeben worden und mehr und mehr verfallen.
 
 

Beschreibung


 
Grundriss Forstenberg
Forstenberg ist eine typische Kleinburg, wie sie von kleineren Ministerialengeschlechtern nach 1300 gebaut wurden (im Aufbau ganz ähnlich: das nahe Ramspau). Die winzige Kernburg liegt gut geschützt auf einem durch den tiefen Halsgraben abgetrennten, felsigen Plateauvorsprung. Von ihr ist nur noch der Stumpf des fünfeckigen Bergfrieds übrig, an den noch heute sichtbar ein Gebäude anschloss. Die der südlichen Angriffsseite zugewandte Ecke des Turms fußt auf einem gemauerten Sockel. Nach Osten erstreckt sich ein Vorsprung, der sicherlich auch bebaut war.
 
Der interessant geformte Bergfried ist aus Bruchsteinen gebaut, die Ecken in großen Granitquadern ausgeführt. Er hat eine Breite von 5,6 Metern und 1,2 m starke Wände. Zugänglich war er von der Innenseite aus, der heute sichtbare Zugang zum Untergeschoss an der Westseite wurde nachträglich hineingebrochen. Wenn man von der Hangseite in den Turm hinein sieht, erkennt man, wie winzig die effektive Nutzfläche solcher Bauten oft war. Der Turm ist durch Baumbewuchs und Erosion stark mitgenommen und baufällig, also Vorsicht bei der Besichtigung. Falls nicht bald Sicherungs- und Erhaltungsmaßnahmen durchgeführt werden, bricht er in den nächsten Jahren komplett zusammen. Mauersockel des Bergfrieds

 
Interessant ist das durch Graben und Wälle abgesetzte Areal der Vorburg. Es liegt einige Meter unterhalb des Niveaus der südlich angrenzenden Felder und war somit verteidigungstechnisch so gut wie nutzlos. Der flache Graben sollte wohl nur den Eindruck von Verteidigungsbereitschaft und Zugehörigkeit verstärken. Der Kartenausschnitt bei Weiner (bei Geschichte) zeigt zusätzlich zum Turm mit Anbau noch ein schlossartiges Gebäude mit Giebel - vielleicht der Zubau durch die Leuchtenberger, von dem heute nur noch die Geländeerhebungen in der östlichen Vorburg übrig geblieben sind.

Wissenswertes


 
Schloss Karlstein
Im nahen Ort Karlstein liegt ein neugotisches Schloss aus dem 19. Jahrhundert und ein bißchen entfernt die Burgställe Drackenstein und Stadel. In Karlstein erkennt man von den Vorgängerbauten aus dem 16. Jahrhundert noch eine Ringmauer mit quadratischen Fenstern.

Eine Besichtigung von Forstenberg lässt sich auch gut mit einer Radtour am Regen entlang verbinden. Weiter Richtung Nittenau liegen im Tal das Schloss Hirschling, die Burgen Stefling und Hof und über dem Regenknie auf der anderen Seite des Flusses die schöne Ruine Stockenfels.
 

Karte


 


Skalierbare Karte auf openstreetmap.de:
http://openstreetmap.de/karte.html?zoom=16&lat=49.15128&lon=12.17214&layers=B000TT



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**Bewertung: Sehr kleine Anlage, aber interessanter Bergfried.
 
Literatur: A. Boos: Burgen im Süden der Oberpfalz

Weitere Infos auch unter:
www.burgenwelt.de
http://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Forstenberg

Erstellt 10/2002, akt. 4/2012.