Burgruine Rumburg
Enkering, Gemeinde Kinding, Landkreis Eichstätt, Oberbayern
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Lage und Zugänglichkeit
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Die Rumburg liegt direkt über der A 9 München - Nürnberg an der Ausfahrt Altmühltal über Enkering. Vom Ort führt ein beschilderter Weg zur Burg. Sie ist jederzeit zugänglich.
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Geschichte
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Ein edelfreies Geschlecht von Enkering wird schon im 12. Jahrhundert genannt, was aus ihm wurde, ist unbekannt. Die heutige Burg ist erst viel später entstanden, Erbauer der "Ranneburch" waren vor 1361 Heinrich Absberger aus einem Geschlecht edelfreier Ritter bei Gunzenhausen. Ihr Wappen ist links zu sehen. Heinrich Absberger zu Rumburg, Sohn des Absbergers Gottfried zu Liebeneck (heute Burgstall bei Greding), bekommt von Kaiser Karl IV. 1374 sogar die Erlaubnis, Enkering zur Stadt auszubauen, der Plan scheitert aber. 1377 streitet sich Heinrich mit dem Neumarkter Pfalzgrafen Ruprecht, weil er das nahe Kloster Seligenporten angegriffen hatte.
Der Eichstätter Bischof verleiht Heinrichs Nachkomme Leonhard Absberger zu Rumburg Anfang des 15. Jahrhunderts umfangreichen Besitzungen in Beilngries, Berching und anderen Orten. Als Reichslehen hat er die hohe Gerichtsbarkeit in Beilngries und Hirschberg inne. Heinrich IV. Absberger wird 1465 Bischof in Regensburg, sein Rotmarmor-Grabstein ist im Dom zu finden.
Später geben sich die Absberger weniger staatstragend: Erasmus beteiligt sich 1520 an einem Überfall seines Verwandten, des berüchtigten Raubritters Hans Thomas zu Absberg, auf den Grafen Joachim von Oettingen, der dabei getötet wird. Nach einer Strafexpedition besetzt der Schwäbische Bund die Rumburg, erst 1528 kann sich Erasmus in Augsburg rehabilitieren, weil sich Mutter und Bruder für ihn einsetzten: "Aus seiner jugend und unverstand" habe Erasmus gehandelt, er sei verführt worden und habe genug gebüßt. 1540 zerstört ein Brand die Rumburg, im gleichen Jahr stirbt auch Erasmus. 1568 ist sie bei Apian schon als Ruine eingezeichnet. Die Absberger Erben verkaufen Burg und Herrschaft an den Bischof von Eichstätt, der sie nicht wieder aufbaut. Verfall bis in heutige Zeiten, in letzter Zeit Sicherungsmaßnahmen.
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Beschreibung |
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Auf dem Plateau gibt es eine kleine Vorburg, die durch niedrigen Wall und Graben abgegrenzt ist. Die trapezförmige Hauptburg wird durch einen tiefen Halsgraben vom Plateau getrennt und durch eine noch heute 17 m hohe Mantelmauer mit Zwinger geschützt. Sie besteht aus Kalk-Bruchsteinen mit Eckquaderung und war mit Ecktürmen versehen.
Über dem kleinen Tor noch schemenhafte Reste eines runden Doppelwappens. Das Hauttor lag aber an der anderen Ecke, ein ergänzter Torbogen mit Vorwerk zeigt die frühere Brücke an. In diesem Bereich sind auch einzelne Buckelquader verbaut, die vielleicht aus einem Vorgängerbau stammen. Auf einen Bergfried konnte die Mantelmauerburg verzichten. Vom Palas auf der Talseite haben sich die seitlichen Fensteröffnungen des oberen Saales erhalten, die mit Sitznischen ausgestattet sind. Alles in allem noch beachtliche Reste!
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Wissenswertes |
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Die Rumburg liegt am Eingang des schönen Anlautertals, das sich hervorragend zum Wandern und Radfahren eignet und auch viele Burgruinen und Schlösser verbindet: Rundeck, Brunneck, Titting und Bechthal. Die Gegend ist einen Kurzurlaub wert, geeignete Pensionen gibt es in jedem Ort. Auch das malerische Eichstätt und das Altmühltal mit seinen zahlreichen Burgen ist nicht weit.
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Kleines Tor von Innen, Wehrgang
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Wappenreste über dem kleinen Tor
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