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Burgruine Adelburg

Gemeinde Seubersdorf, Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz
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Kapellennische mit Resten der Quaderverschalung


Lage und Zugänglichkeit


 
Ringmauer von Norden (zum Vergrößern anklicken!)
Die Adelburg befindet sich zwischen Velburg und Parsberg auf einem Berg nahe der Autobahn A 3. Man verlässt die Autobahn am besten bei der Ausfahrt Velburg und fährt dann über Lengenfeld und Oberweiling nach Hollerstetten. Von dort geht es weiter in Richtung Eichenhofen, auf halber Strecke führt ein geteerter Feldweg nach links auf den bewaldeten Burgberg zu. Diesen fährt man bis ans Ende bei einem Hof im Wald.
 
Von dort führt ein markierter Wanderweg zur Burgruine. Am Fuß des Burgfelsens muss man die letzten Meter nach oben klettern, weil ein direkter Zugang fehlt.
 

Geschichte


 
Engelhard von Adelburg (zum Vergrößern anklicken!) 1180 wird ein Engelhard als Besitzer der "adelenburc" zum ersten Mal genannt, im Zusammenhang der Urkunde ist eine enge Verbindung zu den Babonen aus Abensberg denkbar. Die Adelburger stehen als edelfreie Ritter den staufischen Kaisern nahe. Der Dichter Engelhard von Adelburg, wohl der Sohn oder Enkel des vorher genannten, ist in der berühmten Minneliedsammlung Codex Manesse abgebildet: In Märtyrerpose zeigt er der Angebeteten sein von einem groben Holzpflock verwundetes Herz. Es ist eine Metapher für den Minnedienst, denn die höfische Liebe zu einer Frau aus höherem Adel durfte ihren Ausdruck nur in idealisierenden Gedichten und Liedern finden. 1230 tritt Engelhard in einer italienischen Urkunde des letzten staufischen Kaisers Friedrich II. als Zeuge auf. 1246 verspricht Gegenkönig Heinrich Raspe die Adelburg an die Sulzbürger, falls sie ans Reich zurückfallen würde - die letzte Nachricht von den Adelburgern. Vielleicht ist Engelhard in den kriegerischen Wirren um den Staufererben Konradin in Italien gestorben.
 
Kartenausschnitt bei Apian 1568 1268 kommt die Adelburg an die Wittelsbacher, die sie danach immer wieder verpfänden. 1334 ist sie im Besitz der streitbaren Regensburger Patrizierfamilie Auer, die sie im Krieg gegen die Reichsstadt als Stützpunkt nutzen. Am Ende des gleichen Jahrhunderts wird sie vom Ritter Stephan Gewolf wiederholt als Ausgangspunkt für Überfälle auf die Straße von Neumarkt nach Hemau genutzt. Nach dem Eingreifen des bayerischen Herzogs muss er 1394 versprechen, die Übergriffe zu unterlassen.
 
Weitere Besitzer sind 1399 Hilpolt Mendorfer und im 15. Jahrhundert, die Muracher, die Kürner und die Parsberger. 1505 gelangt die Adelburg durch den Kölner Spruch Kaiser Maximilians schließlich an das Herzogtum Pfalz-Neuburg. Herzog Friedrich verkauft die Burg an Ritter Jörg Wisbeck aus Velburg, danach wird sie nicht mehr genannt und wohl auch nicht mehr bewohnt. Endgültig zerstört werden die Reste der Adelburg 1755, als die Quader ihrer Mauern für den Bau der Kirche in Batzhausen abtransportiert werden. Bis heute weiterer Verfall.
 

Beschreibung


 
Grundriss der Adelburg
Wenn man sich auf dem Wanderweg der Bergspitze nähert, gelangt man zunächst auf eine abgeflachte Terrasse nördlich unterhalb des Burgfelsens. Das Areal beherbergte die Vorburg, das Tor könnte zwischen dem Mauerrest im Nordwesten und dem Burgfelsen gelegen haben.
 
Das Rätsel der Adelburg ergibt sich aus der Frage, wo der Zugang zur Kernburg lag. Es findet sich keine Rampe oder abgeflachte Stelle: Der Felsen, auf dem die Burg liegt, fällt auf allen Seiten steil ab. Deshalb wird gar spekuliert, der Zugang sei durch einen unterirdischen Gang erfolgt. Vielleicht gab es aber auch eine Brücke von der felsigen Erhebung, die im Nordosten an den Burgfelsen anschließt und offensichtlich durch einen künstlichen Graben abgetrennt wurde.
 




Ringmauer von innen (zum Vergrößern anklicken!) Eine entfernte Vorstellung von der einst imposanten Burg bekommt man nur aus der Ansicht von Südwesten her: An der Außenwand des Kapellenturms sind noch einige mittelgroße, exakt behauene Quader zu sehen (siehe Titelbild). Mit ihnen waren Ringmauer und Bergfried einst komplett verschalt. Nachdem diese Quader im 18. Jahrhundert zum Bau einer Kirche abtransportiert wurden, blieben lediglich die Mauerkerne aus Bruchsteinen übrig (Bild rechts) und zerfielen mit der Zeit. So steht heute im Wesentlichen nur noch ein 3,5 m hoher Ringmauerteil an der Nordseite der Anlage.
 
Der Bergfried soll am Nordwestende gelegen haben. Dort finden sich auch offene Gewölbe und Erhebungen, die wohl zum einstigen Palas gehörten. Eine Ausbuchtung inmitten der Südwestseite, wo ein überwachsener Hügel einen Schuttberg vermuten lässt, wäre ein weiterer möglicher Standort für den Bergfried.
 
 

Wissenswertes


 
Kapellennische von innen (zum Vergrößern anklicken!)
Im Winter hat man vom Burgfelsen einen schönen Blick über die Erhebungen des Oberpfälzer Jura. Im nahegelegenen Oberweiling gibt es eine sehenswerte Kirchenburg und nebenan die schöne "Kneipenbühne", in der Konzerte und Kabarettabende stattfinden. In Lengenfeld kann man im Biergarten des Brauereigasthofs Winkler das berühmte "Kupfer Spezial" probieren und dazu gut bayerische Küche genießen.
 
Nicht weit von der Adelburg befinden sich die Ruinen Velburg, Helfenberg, Lupburg und Schloss Parsberg.
 
 


Karte Bayernatlas



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**Bewertung: Nicht viel erhalten und schwer zugänglich, aber schön gelegen.
 
Literatur:
H. Rädle: Burgen und Burgställe im Kreis Neumarkt
Rumstöck, Kurt: Geschichte des Neumarkter Landkreises.
Manfred Jehle: Parsberg (Hist. Atlas v. B. 51), S. 26 f, S. 241 ff

Weitere Informationen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Burgruine_Adelburg
 
Erstellt 3/2003, aktualisiert 2014.