Markt Schwarzhofen, Landkreis Schwandorf, Oberpfalz
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Lage und Zugänglichkeit
Zangenstein befindet sich etwa 10 km nordwestlich von Neunburg vorm Wald. Von der Ausfahrt Schwarzenfeld der A 93 fährt man zunächst nach rechts Richtung Neunburg, biegt aber schon kurz darauf nach links ab. Über Altfalter, Willhof und Altendorf gelangt man nach Zangenstein.
Die Burgruine liegt mitten im Dorf auf einem Felsen über der Murach. Sie ist in Privatbesitz und wegen des schlechten baulichen Zustands ist der Zugang seit längerem leider verschlossen.
Geschichte
Otto der Zenger von Schwarzeneck erhält von Pfalzgraf Ruprecht im Jahr 1360 die Erlaubnis, an der bestehenden Murachbrücke eine Befestigung zu errichten. Auf einem Granitfelsen entsteht in der Folge die Burg Zangenstein.
Die Zenger erlebten ihre Blüte im 14. Jahrhundert. Die Familie verzweigt sich vielfach und sitzt zu dieser Zeit auf vielen Burgen in der Oberpfalz, u.a. den nahegelegenen Ruinen Thanstein, Fronhof, Zangenfels, Schneeberg, Fuchsstein, später auch Forstenberg und Schwärzenberg. Wie viele andere Ritter versuchten sie an der Wende zur Neuzeit, ihren finanziellen und gesellschaftlichen Abstieg durch Raubzüge zu verhindern.
Nach dem Aussterben der Zenger im 16. Jahrhundert wechseln die Besitzer von Zangenstein ständig. 1686 wird die Kapelle im barocken Stil umgebaut. Der seit dem 19. Jahrhundert um sich greifende Verfall setzt sich bis in unsere Tage fort, Erhaltungsmaßnahmen wären dringend geboten.
Beschreibung
Die Burg liegt auf einem Granitfelsen, der an der Westseite von der Schwarzach umflossen wird. Den Zugang erreicht man über eine Rampe, die an der Südostseite der Ringmauer entlangführt. Das einfache Tor wird durch einen halbrunden Mauerturm an der Südecke gedeckt. Oben gelangt man auf einen Hof. Rechts befindet sich die gut erhaltene Kapelle aus dem 17. Jahrhundert. Auf einen separaten Bergfried hat man offensichtlich verzichtet, was bei der späten Entstehungszeit der Anlage nicht ungewöhnlich ist.
An die Kapelle schließt im Nordosten ein großer Palas oder Wohnturm mit unregelmäßigem Grundriss an. Er hat an der Vorderseite noch etwa 2 m aufgehendes Mauerwerk, ist aber von Sträuchern und Bäumen überwuchert. Auf dem Boden zeichnen sich die Züge von Mauern und Gewölben deutlich ab.
Durch einen Eingang zwischen Palas und Kapelle gelangt man in die noch intakten Gewölbe unter dem Palas, die allerdings teilweise eingestürzt und baufällig sind. Vom tiefsten Raum soll ein steil abfallender Gang hinunter in den Hof am Fuß der Anlage führen. Dieser Hof stellt das frühere Burggut zur Versorgung der Besitzer dar, das Areal war sicher einmal als Vorburg ausgebaut.
Jüngst sind die Reste des runden Mauerturm im Norden - auf dem Grundriss und in den Fotos noch gut erkennbar - komplett abgegangen. Leider zeichnet sich keine Sanierung ab - der Verfall wertvoller Bausubstanz geht immer weiter.
Eingang zum ruinierten Palas
Reste des runden Mauerturms (abgegangen)
Wissenswertes
Nicht weit von Zangenstein liegen die sehenswerten Burgruinen Obermurach und Thanstein.